Das "Verhalten im Brandfall"-Schild in der Bergener Jugendherberge ist aber noch einen Blick wert (anklicken zum Vergrößern):
Nett, dass wenigstens erklärt wird, dass es sich bei einem "Feueriärm" um einen "Feuermelder" handelt. Aber wenn die Feuersbrunst erst einmal richtig in Gang ist, wird höchstwahrscheinlich sowieso automatisch die Feierwarnung ertönen. Und dann muss man schleunigst am Rettungstau heruntergleiten.
Judith und Christine vor der Hütte am See. Wer "A" sägt, muss auch "B" sägen.
Ein Blick auf den "Storfossen", den größten Wasserfall dieser Provinz
Luise und ich auf dem Gråkallen, Trondheims Stadt"berg"
Zacharias und ich beim Rückenwettrutschen auf dem Jonsvatnet
Luise, icke, Zachi und Teresa (von links; von rechts würde es außerdem "asereT dnu ihcaZ ,ekci ,esiuL" heißen)
das Zipfelmützenschweinchen und der große, böse Wolf
beim Skilanglauf hinterm Haus
auf einem See im Stadtwald
(Bilder 3,4,6,7,8,9,10,11 wurden zur Verfügung gestellt von Zacharias und Teresa)
Aber was geschieht hier in Trondheim, im Alltag außer Langlauf?
Neulich hatte ich das Vergnügen, zwei Mal mit in die "operasjonsstua" (also wörtlich "Operationsstube") zu dürfen. Lustigerweise ist es hier umgekehrt wie in Bayern, der Norweger schreibt "kirurg", spricht es aber "Chirürg" aus.
"Hallo, ich bin Inge.", sagte der 1. Assistent mit tiefer Stimme und frug, wo ich herkäme. "Eines der Dinge, die die Deutschen erst noch lernen müssen, ist", erklärte er mir, "dass 'Inge' ein Männername ist." Aber ich solle mir keine Sorgen machen, der zweite Assistent sei auch kein Norweger. Er war in der Tat ein Däne, schreibt also fast genau die gleiche Sprache wie Norweger, spricht sie aber, um es milde auszudrücken, pervers aus. Eine Kommilitonin hier erzählte mir einst, dass dänische Kinder nur ein Drittel des Wortschatzes norwegischer Kinder hätten, weil sie das Gelalle der Eltern nicht verstehen könnten. "Huulllkniv!", sagte der Däne zur Schwester, die ihn fragend ansah. Er versuchte es erneut, schön langsam: "H-uull-kniiiv!". "HÜDkniv!", übersetzte der Operateur, der verstand, dass der Däne sich wohl ein "hudkniv" (="Hautmesser"), also ein Skalpell wünschte, mit welchem er den Patienten zu traktieren gedachte. Und dann ging es auch schon los! Nach einem langen Hautschnitt wurden die Rippen mit einer Apparatur, die ich nicht mit Namen kannte, die aber absolut einer handwerklichen Stichsäge entsprach, mit viel Getöse vom Brustbein getrennt. Als nächstes bekam das Herz eine tödliche Dosis Gift injiziert, schließlich sollte es ja stehen bleiben, damit es sich vernünftig operieren lässt. Die Blutversorgung übernahm derweil eine große Herz-Lungen-Maschine, die von einem "Perfusionisten" bedient wurde. Es war eine sehr groteske Situation, dass der Anästhesist jetzt direkt mit dem Herzen sprechen konnte. "Entweder du verringerst dein Minutenvolumen ein bisschen, oder ich spritze was Gefäßerweiterndes!" -"Tut mir leid, bin schon beim minimalen Volumen, kann nicht noch weiter runterdrehen. Dann spritz eben dein Zeug!" Und alle erklärten uns Studenten bereitwillig, was sie taten! Auf zwei großen Flachbildschirmen konnten wir live mit den Augen des Operateurs sehen, Dank der Helmkamera an seiner Stirn. Ein großer Spaß für Jung und Alt. Nun, außer für den Patienten womöglich, aber der war ja betäubt, daher war es egal.
Hier in Norwegen gibt es nicht so viele Zivis wie in Deutschland, dafür Roboter, die in den Katakomben unter den Krankenhausgebäuden Wäschekörbe und andere Dinge durch die Gegend fahren. Sie können sogar Fahrstuhl fahren und so hoch auf die Bettenstationen gelangen! Im Prinzip sind es nur kleine fahrende Plattformen mit blinkenden gelben Lichtern, die ab und zu rufen, dass man aufpassen soll, weil jetzt der Roboter komme. Allein die Tatsache, dass die Dinger sprechen, rundlich sind und bunte Blinklichter haben, lassen selbst bei den Studentinnen, die hier schon seit drei Jahren studieren, immer noch Muttergefühle aufkommen. "Ja, hallo, mein Kleiner!", sagte Marianne aus meiner ehemaligen Gruppe mit betont hoher Stimme, als uns vor der Umkleide ein Roboter vor den Füßen stand, "ja, wie heißt du denn? Hast du viel zu tun heute?" -"Pass opp! Robot travelt på veien.", sagte der Roboter völlig ungerührt.
ein Roboter mit Container auf dem Rücken unterwegs im unterirdischen Irrgarten
einer der Automaten, der uns bereitwillig mit Frakks, Kitteln und Buksen versorgt
Neulich hatte ich das Vergnügen, zwei Mal mit in die "operasjonsstua" (also wörtlich "Operationsstube") zu dürfen. Lustigerweise ist es hier umgekehrt wie in Bayern, der Norweger schreibt "kirurg", spricht es aber "Chirürg" aus.
"Hallo, ich bin Inge.", sagte der 1. Assistent mit tiefer Stimme und frug, wo ich herkäme. "Eines der Dinge, die die Deutschen erst noch lernen müssen, ist", erklärte er mir, "dass 'Inge' ein Männername ist." Aber ich solle mir keine Sorgen machen, der zweite Assistent sei auch kein Norweger. Er war in der Tat ein Däne, schreibt also fast genau die gleiche Sprache wie Norweger, spricht sie aber, um es milde auszudrücken, pervers aus. Eine Kommilitonin hier erzählte mir einst, dass dänische Kinder nur ein Drittel des Wortschatzes norwegischer Kinder hätten, weil sie das Gelalle der Eltern nicht verstehen könnten. "Huulllkniv!", sagte der Däne zur Schwester, die ihn fragend ansah. Er versuchte es erneut, schön langsam: "H-uull-kniiiv!". "HÜDkniv!", übersetzte der Operateur, der verstand, dass der Däne sich wohl ein "hudkniv" (="Hautmesser"), also ein Skalpell wünschte, mit welchem er den Patienten zu traktieren gedachte. Und dann ging es auch schon los! Nach einem langen Hautschnitt wurden die Rippen mit einer Apparatur, die ich nicht mit Namen kannte, die aber absolut einer handwerklichen Stichsäge entsprach, mit viel Getöse vom Brustbein getrennt. Als nächstes bekam das Herz eine tödliche Dosis Gift injiziert, schließlich sollte es ja stehen bleiben, damit es sich vernünftig operieren lässt. Die Blutversorgung übernahm derweil eine große Herz-Lungen-Maschine, die von einem "Perfusionisten" bedient wurde. Es war eine sehr groteske Situation, dass der Anästhesist jetzt direkt mit dem Herzen sprechen konnte. "Entweder du verringerst dein Minutenvolumen ein bisschen, oder ich spritze was Gefäßerweiterndes!" -"Tut mir leid, bin schon beim minimalen Volumen, kann nicht noch weiter runterdrehen. Dann spritz eben dein Zeug!" Und alle erklärten uns Studenten bereitwillig, was sie taten! Auf zwei großen Flachbildschirmen konnten wir live mit den Augen des Operateurs sehen, Dank der Helmkamera an seiner Stirn. Ein großer Spaß für Jung und Alt. Nun, außer für den Patienten womöglich, aber der war ja betäubt, daher war es egal.
Hier in Norwegen gibt es nicht so viele Zivis wie in Deutschland, dafür Roboter, die in den Katakomben unter den Krankenhausgebäuden Wäschekörbe und andere Dinge durch die Gegend fahren. Sie können sogar Fahrstuhl fahren und so hoch auf die Bettenstationen gelangen! Im Prinzip sind es nur kleine fahrende Plattformen mit blinkenden gelben Lichtern, die ab und zu rufen, dass man aufpassen soll, weil jetzt der Roboter komme. Allein die Tatsache, dass die Dinger sprechen, rundlich sind und bunte Blinklichter haben, lassen selbst bei den Studentinnen, die hier schon seit drei Jahren studieren, immer noch Muttergefühle aufkommen. "Ja, hallo, mein Kleiner!", sagte Marianne aus meiner ehemaligen Gruppe mit betont hoher Stimme, als uns vor der Umkleide ein Roboter vor den Füßen stand, "ja, wie heißt du denn? Hast du viel zu tun heute?" -"Pass opp! Robot travelt på veien.", sagte der Roboter völlig ungerührt.
ein Roboter mit Container auf dem Rücken unterwegs im unterirdischen Irrgarten
einer der Automaten, der uns bereitwillig mit Frakks, Kitteln und Buksen versorgt
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